Umgang mit gefährdeten Jugendlichen

Umgang mit gefährdeten Jugendlichen

+++ Info für Pädagogen und Eltern +++ Info für Pädagogen und Eltern +++

Erfahrungen von M. Ankele (Sozialpädagoge) aus langjähriger Sozialarbeit mit
Rechtsradikalen und Sympathisanten

1. Gehen sie bitte korrekt mit dem Jugendlichen um… keine Ironie, kein
Zynismus! Konservative und nationale Wertevorstellungen sind verkraftbar. Die
Grenze ist die Akzeptanz des Grundgesetzes!

 

2. Kommunizieren sie mit ihm und suchen sie den Kontakt. ABER biederen sie sich
nicht an!

 

3. Machen sie sich sachkundig über Symbole, §§ 86, 86a, Strategien,
Grundkenntnisse rechte Musik… Information ist alles! Dabei ist es nicht
notwendig umfassend zu wissen… Grundkenntnisse reichen!

4. WICHTIG ! Bei Auffälligkeiten des Jugendlichen erst die Eltern informieren!
Eltern sind oft mit der Entwicklung ihres Schützlings nicht einverstanden, aber
hilflos und häufig nicht informiert über deren Auftreten in der Öffentlichkeit.

5. Führen sie rechtzeitig die Aussprache mit dem Jugendlichen. Machen sie
deutlich, dass Schule gezwungen ist bei weiteren rechtsradikalen Aktivitäten
des Jugendliche zu handeln. Informieren sie über Folgen von Anzeigen beim
Staatsschutz für die zukünftige Berufswahl! Zeigen sie Gesetzeskenntnis! Eltern
möglichst immer dabei! Möglichst auch den Vater zur Aussprache laden!

6. Bei Verhärtung der Einstellung, Tragen verbotener Symbole, Hören verbotener
Musik, Aggressivitäten und besonders bei der Rekrutierung von weiteren
Jugendlichen in der Einrichtung, letzte Warnung… dann erst Staatsschutz
informieren. Dann allerdings konsequent sein!

7. Immer wieder bürgerliche Werte vermitteln und WICHTIG selbst Vorleben. Zum
Beispiel: Ich schlage niemanden…UNANTASTBARKEIT DER PERSON…Ich gehe
tolerant mit Andersdenkenden um BEKENNTNISFREIHEIT…Ich zerstöre nicht
fremdes Eigentum und gehe nicht in fremde Wohnungen UNVERLETZLICHKEIT
DER WOHNUNG…

8. Bestärken sie die Eltern, ihren Sohn/Tochter nicht aus der Wohnung zu werfen.
Rechtsradikale Jugendliche benötigen den Beistand ihrer Eltern und die
Wohnung als Schutz und Rückzugsraum… als letzten bürgerlichen Einflussraum.

9. Holen sie sich kompetente Partner in die Einrichtung. ABER! Nicht übertreiben!
Es gibt noch andere Themen. Es droht sonst eine Überbewertung, die
durchaus im Interesse der rechtsradikalen Szene ist!

 

Michael Ankele Sozialarbeiter, Leiter des Aussteigerprojektes „ad acta“