MDR Sachsen – Notwohnung für Aussteiger aus Neonazi-Szene
MDR Sachsen – Notwohnung für Aussteiger aus Neonazi-Szene
Für Aussteiger aus der Neonazi-Szene in der Region zwischen Bautzen und Zittau wurde am Donnerstag eine Notwohnung eröffnet. Wie Michael Ankele von Verein “Projekt 21 II” mitteilte, werde der genaue Ort allerdings aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Die Gefahr von Anschlägen durch ehemalige “Kameraden” der potentiellen Aussteiger sei zu groß.
Jugendliche, die der rechtsextremen Szene den Rücken kehren wollten, seien oft traumatisiert und benötigten in der Regel Hilfe, sagte Ankele MDR 1 RADIO SACHSEN. “In den letzten Jahren hat es sich gezeigt, dass die Aussteiger auch das Bedürfnis haben, schnell eine räumliche Trennung zu vollziehen”, so der Vereinschef. In der eingerichteten Wohnung könnten die ehemaligen Rechtsextremen zunächst Abstand von der Szene gewinnen. Der Verein “Projekt 21” werde durch eine Gemeinde des Oberlandes unterstützt, die für zunächst ein Jahr auch die Wohnung zur Verfügung gestellt habe. Ein Ort, an dem die Aussteiger dauerhaft leben könnten, werde aber noch gesucht, so Ankele.
Nach seinen Angaben kümmert sich der Verein derzeit um 15 ehemalige Rechtsextreme im Alter zwischen 19 und 30 Jahren. Sie kommen vor allem aus dem Oberland sowie den Regionen Sebnitz und Zittau.
Quelle: MDR Sachsen, 07. Januar 2010, 19:13 Uhr