Veranstaltung gegen Rechts – Heidenau

Testimonial einer Elternvertreterin zu einer Schulveranstaltung in Heidenau zum Thema “Rechts”

Am 14. März 2012 fand im DRK-Kinder- und Jugendhaus Faktotum eine Veranstaltung zum Thema „Rechts“ für die Klasse 8b des Pestalozzi-Gymnasiums Heidenau statt, die in mehreren Schulen sachsenweit durchgeführt wurde und nun erstmalig in Heidenau.

Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die Jugendlichen den Ausführungen des Sozialpädagogen zum Thema „Rechts“ – Foto:Pitzschel-Sonnberger

Herr Michael Ankele, Sozialpädagoge vom Projekt 21II, und einer seiner Klienten, ein Aussteiger aus der rechten Szene, berichteten aus dem Leben in der Szene und dem Ausstieg aus derselben. Wie interessant die Veranstaltung war, zeigte sich nicht nur an der großen Aufmerksamkeit der 27 Teilnehmer, sondern auch an den zahlreichen Fragen, welche sie an den „Aussteiger“ hatten.

Durch Herrn Ankeles klare, durchdringende und prägnante Sprache und vielen Fallbeispielen wird deutlich, wie wichtig es ist, eine klare Stellung zu der rechten Szene zu beziehen, bzw. solche Gruppierungen und Menschen rechtzeitig zu erkennen, um nicht erst hineinzugeraten. Als Aussteiger hat man es sehr schwer, wieder ins „normale“ Leben zu finden, u. a. weil man von seinen Kameraden so bedroht wird, dass es meist keine andere Alternative gibt, als seinen Wohnsitz in ein anderes Bundesland zu wechseln.

 

 

Es wurde in einer lebendigen Vermittlung von Fakten, Materialien und Erfahrungen gezeigt, wie leicht man in solche Kreise hineinrutschen kann und welche Personen vor allem unter den Jugendlichen gefährdet sind.

Bei dieser Präventionsarbeit wurde die Wachsamkeit und das eigene, selbstständige Denken angeregt durch Bewusstmachen, was die rechte Szene ist, was da geschieht, wer dazugehört und wie schwer es ist, sich davon loszulösen. Gerade in unserer Region ist es wichtig, Jugendliche mit einer gesunden eigenen Meinung heranzubilden, die aus der Geschichte lernen, um nicht die fatalen Fehler zu wiederholen, die in der Vergangenheit begangen wurden.

Wenn man nicht unmittelbar in Berührung mit Ausländern in unserer Umgebung kommt, erfährt man kaum, wie sehr sie durch Angriffe von Rechtsextremisten zu leiden haben, wodurch man oft dazu neigt, die Gefahr aus dieser Richtung zu verkennen. Kommt dann doch einmal etwas davon zu Ohren, so wird es gern bagatellisiert, anstatt ernst genommen zu werden, wodurch die Betroffenen sich selbst von ihrer engeren Umgebung ausgegrenzt fühlen.

Unter www.projekt21ii.de kann über die engagierte und mutige Arbeit von Herrn Ankele und der anderen Mitglieder dieses Projekts eingesehen werden, die u. a. darin besteht, sachsenweit ausstiegswillige Jugendliche und Erwachsene aus der rechtsradikalen Szene zu betreuen und ihnen zu helfen, sich in das soziale Umfeld wieder zu integrieren.

Selbstverständlich ist Herr Ankele bereit, diese etwa 2stündige Veranstaltung auch in anderen Schulklassen anzubieten.
Ich bin froh, als Elternvertreterin der Klasse 8b an dieser Veranstaltung teilgenommen zu haben, in der man auch als Erwachsener dazulernen kann. Die offene und interessierte Art der Fragen der Klasse wurde mehrfach gelobt.

Veronika Pitzschel-Sonnberger

Wir danken der Elternvertreterin Frau Pitzschel-Sonnberger für ihre umfassende Wertung unserer Veranstaltung.