Sachsenstudie 2010
Studie: Sachsen fühlen sich weiterhin als Bürger zweiter Klasse Rechtsextremes Gedankengut weit verbreitet
Problematisch ist laut Donsbach (Leiter des Instituts für Kommunikationswissenschaften an der TU Dresden) das rechtsextreme Gedankengut in der sächsischen Bevölkerung.
Jeder fünfte Sachse befürwortet demnach, dass „das Deutsche rein erhalten und die Völkervermischung verhindert“ werden sollte. Diese Einstellung werde von den Menschen im Freistaat nicht als rechts oder extremistisch, sondern normal angesehen.
So lasse sich erklären, warum ein Großteil der Sachsen sich trotz solcher Meinungen zum mittleren politischen Spektrum zähle. Etwa 20 Prozent der Wähler der CDU, SPD, FDP und Linkspartei sprachen sich laut Studie gegen die Völkervermischung aus. Lediglich bei den Grünen (sechs Prozent) und bei der NPD (46 Prozent) gab es Abweichungen.
Das zeige, dass die Neigung zu einer Partei in Sachsen selten ideologisch begründet sei. Wer links- oder rechtsextrem wähle, sei nicht zwangsläufig auch so eingestellt. „Es gibt ein hohes Maß an Protestwählern“, sagt Donsbach.